Weil „Aushalten“ keine Lösung ist

Weil „Aushalten“ keine Lösung ist

    05.08.2025. Immer wieder begegnen mir in meiner Arbeit Menschen, die ihren Beruf nicht nur als Job, sondern als sinnstiftende Tätigkeit gesehen haben. Sie sind voller Energie, mit frischen Ideen und mit echtem Interesse an ihren Aufgaben gestartet. Motiviert und bereit, Verantwortung zu übernehmen. Das betrifft Führungskräfte genauso wie Mitarbeitende.

    Irgendwann sitzen sie im Business Coaching oder in den Workshops vor mir. Ihre Freude am Tun ist längst der beruflichen Pflicht gewichen. Verloren gegangen und nicht mehr spürbar ist ihnen der Sinn – nämlich das, wofür sie einmal angetreten sind.

    Die Aufgaben, die sie in der Vergangenheit als erfüllend und herausfordernd angesehen haben, fühlen sich jetzt nur noch schwer an. Manche stehen am Rand eines Burnouts, andere ziehen sich still zurück und halten ihre Situation einfach nur noch aus.

    Und genau hier beginnt das eigentliche Thema: ein dauerhaftes Verharren in belastenden Arbeitssituationen begleitet von Resignation und dem inneren Rückzug in eine Haltung des „Sich-Einrichtens“, wirkt sich langfristig negativ auf die psychische, körperliche und soziale Gesundheit aus. Das bezieht sich auch auf auch erschöpfende und problematische Lebensumstände im Allgemeinen.

    In diesem Beitrag liegt der Fokus bewusst auf dem beruflichen Kontext: auf Arbeitssituationen, in denen Menschen über längere Zeit hinweg unter Druck stehen, wenn beispielsweise Gestaltungsspielräume fehlen, Konflikte -ob zwischenmenschlich oder strukturell- , steigende Arbeitsanforderungen und enge Deadlines zur Dauerbelastung werden.

    Dann entsteht ein Teufelskreis, insbesondere, wenn die Menschen in eine Opferrolle schlüpfen und sich festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster ausbilden.

    Doch gibt es Wege heraus

    Um Veränderungen nachhaltig und konstruktiv zu begegnen, ist es – gerade vor dem Hintergrund eingefahrener Muster und Erfahrungen – entscheidend zu verstehen, dass nicht die äußeren Umstände allein bestimmen, wie wir mit Veränderungen umgehen. Vielmehr ist es unsere eigene Wahrnehmung, unser Denken, Fühlen und Handeln, die unseren Umgang mit Veränderungen maßgeblich prägen.

    Dieser Blogbeitrag soll Mut machen und Klarheit schaffen. Er soll Dich einladen, Deine Situation mit neuen Augen zu betrachten – und vielleicht einen ersten Schritt zu gehen.

    Situationen, die nach Veränderung rufen

    In manchen Fällen liegt es nicht an den Tätigkeiten selbst, nicht an den Unternehmen und Organisationen, nicht an den KollegInnen und der Führung. In diesen Fällen liegt es am Wandel und/oder an den jeweiligen Werten eines jeden Einzelnen. Menschen, Teams und Organisationen können sich auch schlicht auseinanderentwickeln.

    In anderen Fällen, und das zeigt sich in meiner täglichen Arbeit, ist die Führung entscheidend. Viele Mitarbeitende erleben Vorgesetzte, denen es an echter Kommunikation, Empathie und Klarheit fehlt.

    Führungskräfte, die auf Distanz bleiben, keine Zeit haben und kaum persönliche Nähe zulassen – nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht gelernt haben, wie es anders gehen kann.

    Veränderung beginnt mit einem ehrlichen Blick nach Innen

    Wenn die Sinnhaftigkeit auf der Strecke geblieben ist, Werte nicht mehr übereinstimmen, Beziehungen gestört sind, es sich nicht mehr stimmig anfühlt ist es an der Zeit, neu zu denken.

    Diese Erfahrungen machen Menschen in ihren unterschiedlichsten Rollen und Lebensphasen. Ganz gleich, ob es sich um erfahrene Führungskräfte, CEO’s oder Mitarbeitende handelt. Ob Babyboomer, Generation X, Y, Z – oder die Generation Alpha, die bereits in den Startlöchern steht:

    Sinn, Wertschätzung, Zugehörigkeit sind Grundbedürfnisse, die uns alle verbinden. Wenn diese zentralen Elemente aus dem Gleichgewicht geraten, spüren wir das schneller, als wir es wahrhaben wollen.

    Beantworte doch einmal die folgenden drei Fragen für Dich:

    • Was braucht es, damit Du Dich in Deinem beruflichen Alltag, lebendig, kraftvoll und verbunden fühlst?
    • Lebst und arbeitest Du im Einklang mit Dir und Deinen Werten oder funktionierst Du nur?
    • Wobei verspürst Du ein Unbehagen?

    Horche bei Deinen Antworten auf Deine innere Stimme, lasse dabei alle Gedanken und Gefühle zu. Du kannst damit die Chance erhalten, den Raum für neue Wege zu öffnen.

    Wege, die sich vielleicht stimmiger und kraftvoller anfühlen – für Dich und Dein berufliches Umfeld – und ein gelingendes Leben. Wie Du einen guten Zugang zu Dir selbst finden und Deine Entwicklung gezielt stärken kannst, erfährst Du im Blog-Beitrag “Die 10 Gebote der Selbstliebe”

    Wenn Du den Entschluss gefasst hast, eine Veränderung in Gang zu setzen, beginnt dieser Wandel nicht an einem bestimmten Datum in Deinem Lebenslauf. Er beginnt viel früher und leise: mit einem mutigen, unerschrockenen Blick nach innen.

    Erst in der ehrlichen Begegnung mit Dir selbst, mit Deinen Werten, Sehnsüchten und Grenzen, entsteht die Kraft, die notwendig ist, um echte Veränderung zu gestalten. Dabei muss eine Veränderung nicht radikal sein. Es geht nicht darum, sofort zu kündigen oder alles aufzugeben.

    Es geht darum, die eigene Situation nicht länger als „gegeben“ zu akzeptieren, eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, dazuzulernen und aktiv umzugestalten. Dazu braucht es oft Bereitschaft – Klarheit – und Mut.

    Fünf Impulse, die diesen Prozess unterstützen können:

    • Ein klärendes Gespräch mit einer Person Deines Vertrauens oder mit Deiner Führungskraft, wenn dieses möglich ist.
    • Eine Wegbegleitung durch diesen Veränderungsprozess mit einem erfahrenen Coach.
    • Eine arbeitsrechtliche Beratung, um mögliche Optionen zu kennen und Risiken realistisch einzuschätzen zu können.
    • Ein ungeschönter Blick auf die eigene finanzielle Lage, um möglicherweise noch einen persönlichen Sicherheitspuffer zu schaffen. Für den nötigen Freiraum bei bewussten Entscheidungen, wie beispielsweise eine berufliche Pause, einen Jobwechsel oder sogar den Weg in die Selbstständigkeit.
    • Je nach Lebensalter kann es hilfreich sein, sich den eigenen Rentenverlauf bewusst anzusehen und diesen gemeinsam mit der Rentenberatung zu besprechen. Auch das schafft Klarheit und kann neue Perspektiven entstehen lassen.

    Falls körperliche und seelische Symptome bereits ihre Spuren hinterlassen, wird es höchste Zeit zum Handeln und sich medizinische Unterstützung zu holen. Die Signale können sich auf unterschiedlichste Art und Weise zeigen.

    Einige Beispiele:

    • Tiefe Erschöpfung und Antriebslosigkeit oder das Gefühl, einfach nicht mehr zu können
    • Herzrhythmusstörungen, Haarausfall, Kopf- und Rückenschmerzen
    • Emotionale Leere, Traurigkeit, das Gefühl „ausgebrannt“ zu sein
    • Schlafstörungen und das Gefühl ständig unausgeschlafen zu sein
    • Zynismus, auf den eignen Beruf und das Selbstbild bezogen
    • Distanzierung und Rückzug aus familiären und sozialen Beziehungen

    Diese Symptome sind keine Schwäche. → Sie benötigen Deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit, um keine langfristigen gesundheitlichen Folgen zu riskieren. Im Abspann dieses Beitrags findest Du einen Info-Link und Hilfenummern zum Thema Burnout.

     

    „Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen, und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.” – Meister Eckhart

     

    Das Neue beginnt mit einem ersten, kleinen Gedanken

    Was, wenn Du Dir erlaubst, loszugehen?

    Viele Menschen tragen schon lange den Wunsch nach einer neuen Aufgabe, einer längeren Verschnaufpause oder den Wunsch einer Selbstständigkeit in sich. Und verständlicherweise entstehen hierzu Fragen, Unsicherheiten und ja, auch viele Ängste.

    Ein gezieltes Karriere- oder Bewerbungscoaching kann Dir helfen, Dein berufliches Profil zu schärfen, Dich gezielt weiterzuentwickeln und handfeste Schritte in Richtung einer beruflichen Veränderung zu gehen.

    Wenn der Gedanke an eine Selbstständigkeit auftaucht oder sich verfestigt, lohnt es sich, die hier möglichen Wege zu erkunden und auf den Prüfstand zu stellen. Unter Einbeziehung eventueller staatlicher Fördermittel, wie sie beispielsweise im Rahmen von einem Existenzgründungscoaching gewährt werden können, eröffnen sich eventuell ganz neue Perspektiven.

    Diese Angebote bieten Dir in einer Phase der Orientierung die notwendige Struktur. Sie entlasten Dich nicht nur finanziell, sondern helfen Dir Deine Ideen zu sortieren, Chancen realistisch einzuschätzen und die Schritte strategisch zu planen. So entsteht aus einer Vision vielleicht ein tragfähiger Plan – mit Herz, Verstand und Rückendeckung.

    Gewinne wieder mehr Sicherheit für Deine Schritte

    Ob innerhalb oder außerhalb eines Unternehmens, werde Dir Deiner Handlungsfähigkeiten bewusst:

    • Du darfst Deine Arbeitswelt mitgestalten, nicht nur aushalten
    • Du darfst Dir erlauben, Klarheit zu gewinnen
    • Du kannst Dich zu jeder Zeit weiterbilden
    • Du darfst Deine Grenzen schützen und auch nein sagen
    • Du darfst Dir erlauben neue Perspektiven und Sichtweisen entwickeln

     

    Falls Du Dich eventuell in diesen Zeilen wiedergefunden hast und spürst, dass „Aushalten“ keine langfristige Strategie mehr für Dich ist, warte nicht länger und komme ins Handeln. Es geht um einen klar vorbereiteten Schritt in ein Leben, das besser zu Dir und Deinen Werten passt.

    Wenn Du neue Wege gehen willst, sprich mich gerne an. Gerne begleite ich Dich mit meinen langjährigen Erfahrungen im Business-Coaching, als Gründerin sowie mit echtem Interesse an Dir als Mensch.

    Woran würdest Du merken, dass es für Dich Zeit ist, etwas zu verändern?
    Schreib mir gerne, wenn Du bereit bist, den ersten Schritt zu gehen.

    Herzlichste Grüße, Karin

     

    Teile den Beitrag, wenn er Dir gefallen hat. Danke für Deine Unterstützung!♥️

    Trage Dich hier zum Newsletter ein und erfahre immer als Erste*r Tipps, Termine und Neuigkeiten über Themen rund um das Business Coaching sowie ein gelingendes Leben. Ich freue mich auf Dich!

    Infolink und Hilfenummern: https://bbud.info/informationen/erste-hilfe-bei-burnout-und-unterschiede-zur-depression

     

    Bildmaterial: Istock (Beitragsbild) und Canva. Die gesamten Texte unterliegen dem Urheberrecht.

    0 Comments

    Leave Reply

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..