Gemeinsam sind wir unschlagbar!
04.02.2024. Beruflich bin ich schon lange in den verschiedensten Netzwerken aktiv. Sei es in Präsenz oder online. Netzwerke bieten ideale Gelegenheiten, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, frische Inspirationen zu finden und neues Wissen zu erhalten. Es sind lebendige Orte des Austauschs, der Begegnung der Entwicklung und des Lernens.
Die Netzwerkarbeit und die Veranstaltungen meiner Initiative FRAUENZEIT haben mir eine neue Perspektive für das Thema eröffnet und mich wertvolle neue Erfahrungen sammeln lassen. Genau darum dreht sich der heutige Blogbeitrag – ein persönlicher Bericht über meine Erkenntnisse zum Thema Networking, begleitet mit nützlichen Tipps.
Geben kommt vor Nehmen
Eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Netzwerkarbeit ist Vertrauen. Mein Ansatz ist es, zunächst mit diesem Vertrauen in die Menschen an die Sache heranzugehen. Dabei setze ich jedoch nicht auf blindes Vertrauen und zu hohe Erwartungen an mich selbst.
Ich verlasse mich dabei vollkommen auf meine Fähigkeit, mit Herausforderungen umgehen zu können und die Dinge realistisch zu sehen.
Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass es uns unmöglich ist, stets alles unter Kontrolle zu halten. Unsere Vorstellungen und Bestrebungen (das, wofür wir uns einsetzen) lassen sich so schnell wie möglich umsetzen, wenn es uns gelingt, dass wir uns zunächst selbst bedingungslos vertrauen und offen für das Unbekannte bleiben.
Denn wie kann ich von anderen Menschen Vertrauen erwarten, wenn ich nicht einmal fähig bin, mir selbst gegenüber Vertrauen aufzubringen? Diese Frage sollten wir uns stellen und ehrlich beantworten, um unsere Beziehungen und Verbindungen zu stärken und um erfolgreich zu sein.
„Hab Vertrauen zu Dir selbst und sei mutig genug,
Herausforderungen anzunehmen.“
Ein Netzwerk ohne Regeln
Von Anfang an habe ich bei meiner regionalen Veranstaltungsreihe FRAUENZEIT bewusst auf ein Regelwerk verzichtet. Die Gründung war dennoch und gerade deshalb ein gelungener Kaltstart.
Ich bin verbindlich gegenüber meinem Netzwerk und kommuniziere klar meine Erwartungen an alle Teilnehmer. Seien es die Referenten des Abends oder die am Netzwerk teilnehmenden Frauen.
Dabei erlaube ich es mir Fehler zu machen und kommuniziere diese offen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Verletzlichkeit nahbar und menschlich macht. Das bereitet den Boden für die vertrauensvollen Aktivitäten der Frauen im Netzwerk.
Diese Vorgehensweise lebe ich ebenfalls in meinen verschiedensten Rollen als Unternehmerin, Führungskraft, Partnerin, Freundin und Mutter. „Vertrauen ist überall unerlässlich. Du musst es zunächst geben, um es selbst zu erhalten.“
Persönliche Verbindungen mit Qualität
Netzwerken bedeutet für mich in erster Linie, persönliche Verbindungen zu knüpfen und aufzubauen. Dabei lege ich großen Wert darauf, dass dies mit Sinn und Freude verbunden ist. Das ist für mich die Seele des Netzwerkens. Wichtig ist hier nicht die Anzahl der Kontakte im jeweiligen Netzwerk, sondern vielmehr die Qualität.
Ein gutes Netzwerk zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, dass es Beziehungen pflegt und Informationen teilt. Hier stelle ich mir immer wieder die gleichen Fragen:
- Kann ich eventuell jemanden weiterempfehlen?
- Wer kann im Netzwerk als Multiplikator tätig werden?
- Kann mich selbst jemand weiterempfehlen?
Weiterempfehlungen basieren auf gegenseitigem Vertrauen. Es entsteht unter anderem, indem man aktiv auf andere Mitglieder zugeht und eine offene Kommunikation pflegt.
Jedes erfolgreiche Netzwerk basiert auf einem qualitativen guten Austausch der Mitglieder, die Spaß an der Sache haben. Meine Philosophie wird durch dieses afrikanische Sprichwort veranschaulicht:
„Wenn du schnell vorankommen willst, geh allein. Wenn du weit kommen willst, geh den Weg mit anderen zusammen.“
Einzelkampf war gestern – Dem Netzwerken gehört die Zukunft
Durch Verbindungen ist es uns möglich, unsere Kompetenzen ausbauen, so dass jeder einen echten Mehrwert erhält. Das ist auch bei der FRAUENZEIT so.
In diesem vielfältigen Netzwerk darf ich eine fruchtbare und lebendige Gemeinschaft erleben. Wobei hier einzelne Akteurinnen durchaus im Wettbewerb zueinanderstehen. Einfach, weil sie ähnliche Angebote haben.
In einem guten Netzwerk ist jedoch jegliches Konkurrenzdenken kontraproduktiv. Denn bevor ein Kunde verloren geht, ist es doch besser, ihn im starken Netzwerk noch besser zu bedienen und sich gegenseitig weiterzuhelfen.
Die Teilnehmerinnen der FRAUENZEIT haben verschiedenste Berufe, Jahrgänge und Lebensläufe. Durch dieses regionale Netzwerk wachsen sie zu einer resilienten Gemeinschaft zusammen.
Jede einzelne Frau hat unglaublich viel zu bieten. Dafür möchte ich heute meinen Dank aussprechen. Ich schätze es sehr, dass sich hier zuverlässige Frauen treffen, die wirklich interessiert sind. Gemeinsam sind wir stark.
9 Netzwerktipps
An diesem Punkt möchte ich ein paar Tipps und Erfahrungen teilen:
- 1. Sei ohne Erwartungen und tue alles mit Freude an der Sache.
- 2. Vertraue Dir selbst.
- 3. Denke immer daran, dass Geben vor Nehmen kommt.
- 4. Setze Dich nicht unter Kontaktdruck. Bleibe locker. Alles kann, nichts muss.
- 5. Sei neugierig und offen, verhalte Dich respektvoll und höre gut zu.
- 6. Sei mutig und gehe auf unbekannte Menschen zu, die Dich interessieren.
- 7. Habe Geduld mit Dir und Deinen Mitmenschen. Alles braucht seine Zeit.
- 8. Sei Dir bewusst, dass Du als Teilnehmer ein Multiplikator bist – bringe Dich ein.
- 9. Pflege Dein Netzwerk regelmäßig.
Doch Vorsicht bei aller Netzwerkarbeit
Ein gutes Netzwerk basiert auf Vertrauen sowie auf einem Geben und Nehmen. Immer wieder gibt es Teilnehmerinnen die, um ein hier Bild zu verwenden, wie eine Biene nur den Nektar aufnehmen, um damit ein eigenes Netzwerk aufzubauen und an den Profit im eigenen Nest zu denken. Oder Bienen, die einen kurzen Zwischenstopp einlegen, um zu sehen, ob es hier etwas Lohnendes gibt, um dann weiterzuziehen.
Sie sind in allen Bereichen anzutreffen. Gelegentlich werden sie auch bewusst in die Netzwerke geschickt. Hier heißt es, sich auf den eigenen Instinkt zu verlassen. Es gibt durchaus Früherkennungszeichen, die man schnell wahrnehmen kann.
Persönlich habe ich für mich entschieden, in solchen Verdachtsfällen sofort zu reagieren und klar zu kommunizieren, dass die FRAUENZEIT keinen Raum bietet, um ausschließlich das eigene Netz profitabel auszubauen und dafür neue Kontakte nicht nur zu nutzen, sondern regelrecht auszunutzen.
Meine 9 Learnings:
Dank der intensiven Netzwerkarbeit konnte ich, sowohl durch positive als auch negative Erfahrungen, sehr viele wertvolle Einsichten gewinnen:
- 1. Bleibe offen und wertfrei.
- 2. Schau genau hin.
- 3. Was zählt, ist Kommunikation auf Augenhöhe.
- 4. Bleibe gelassen. Es gibt immer wieder besondere Herausforderungen.
- 5. Kommuniziere klar und deutlich.
- 6. Halte Dich an Verbindlichkeit.
- 7. Plane gut mit den Dir zur Verfügung stehenden Ressourcen.
- 8. Verabschiede Dich auch mal von jemandem aus Deinem Netzwerk.
- 9. Mache Dein Ding. Gehe Deinen Weg weiter und bleibe dran.
Starke Beziehungen statt Small Talk
Netzwerken sieht für viele so einfach aus. Das ist es ganz sicher nicht. Es steckt viel intensive Arbeit dahinter und bedarf einer starken Willenskraft und regelmäßigen Pflege.
Der Aufbau und Betrieb eines Netzwerks erfordert immer auch zeitliche, fachliche und finanzielle Ressourcen. Zumal jede berufstätige Frau ganz genau abwägt, ob sie ihre verbleibende, kostbare Zeit der FRAUENZEIT widmet.
Sie will interessiert, gewonnen und an das Netzwerk gebunden werden.
Das Ziel guter Netzwerkarbeit ist immer gleich: Es soll eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten erzielt werden. Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer soll vom wechselseitigen Geben und Nehmen profitieren können.
Der größte „zwischenmenschliche Skill“ ist ein hoch ausgeprägtes
und ehrliches Interesse an der anderen Person. – vgl. Bob Burg –
Im Frauen-Netzwerk verbinden sich Frauen mit verschiedenen Aufgaben, Berufen und Lebensläufen vor allem durch echte Aufrichtigkeit, wirkliches Interesse und Wertschätzung füreinander. Sie können sich untereinander helfen und dabei ihre eigenen Kontakte für die anderen Frauen öffnen. Dies ist besonders hilfreich bei der Suche nach einem Job oder dem geplanten weiteren Karriereweg.
Bei uns in der FRAUENZEIT gibt es – anders als in manchen anderen Netzwerken – keinen Status- oder Karrierezwang. Es spielt keine Rolle, welchen Job die Frau hat, welches Alter sie hat oder woher sie kommt.
Abschließend möchte ich betonen, dass ich sehr glücklich und zufrieden bin, dass wir diese Philosophie bis heute gemeinsam erfolgreich umsetzen konnten.
Wenn jeder mit einer positiven Haltung, Neugierde und Freude an einem Austausch in einem Netzwerk teilnimmt, kann es nur für alle Beteiligten von großem Nutzen sein.
Daher gilt: Lasst uns alle unsere Ressourcen bündeln und gemeinsam nutzen!
FRAUENZEIT findet an (fast) jedem ersten Mittwoch im Monat in der Praxis Weiße Villa in Hilden bei Düsseldorf statt. Der jeweils aktuelle Termin sowie das Thema und die Referent*in sind hier einsehbar.
Außerdem veröffentliche ich regelmäßig eine Termin- und Themenübersicht in meinem Newsletter.
Die Tickets buche bitte über Eventbrite.
Männer sind im Netzwerk FRAUENZEIT selbstverständlich willkommen. Sie können gerne als Referenten an den Veranstaltungen teilnehmen und sind eingeladen, das Netzwerk zu unterstützen. Melde Dich, wenn Du einen wissenswerten Beitrag mit uns teilen willst.
Welche Erfahrungen hast Du persönlich mit dem Thema Netzwerken gemacht? Es freut mich sehr, wenn Du mir Deine Eindrücke per E-Mail mitteilst. Schreibe einfach an mail@karinwiessmann.de – ich bin schon gespannt darauf!
Herzlichste Grüße, Karin
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Bildmaterial: Beitragsbild Canva, Bilder im Text von oben: iStock, Canva. Die gesamten Texte unterliegen dem Urheberrecht.
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