Entspannung auf Knopfdruck

Entspannung auf Knopfdruck

    26.03.2021. Sie liebt das Fotografieren und stellt die Natur immer wieder auf eine neue Art und Weise dar. Dabei sucht die Bloggerin nicht das perfekte Motiv sondern Ruhe und Entspannung. Ein GASTBEITRAG von Bianca Grams.

    Für mich ist das Fotografieren neben dem Schreiben mein allerliebstes Hobby. Es zieht mich automatisch in den gegenwärtigen Augenblick und bringt mich zur Ruhe. Ich erfreue mich daran, nach einer Foto-Tour allein oder mit einer Freundin, die Ergebnisse auf mich wirken zu lassen. Oft empfinde ich dann Stolz für mein einzigartiges Werk, was ich erschaffen habe.

    Wenn ich mir meine Bilder ansehe, erlebe ich wieder das Gefühl, das ich beim Fokussieren und Auslösen hatte, kann mich hineinfühlen in den Moment und ihn immer wieder erleben, so oft ich möchte. Vor allem liebe ich es dabei in der Natur unterwegs zu sein. Zusammen mit meiner Kamera kann ich zwei wunderbare Dinge miteinander verbinden – egal zu welcher Jahreszeit.

    Es ist wie ein Abtauchen in eine andere Welt und eine oft überfällige Auszeit vom hektischen Alltag. Bevor ich mich entscheide auf Foto-Tour zu gehen, spüre ich manchmal eine innere Nervosität. Mich beschäftigt dann etwas und meine Gedanken kreisen um ein bestimmtes Thema. Spätestens nach 15 Minuten in der Natur bin ich wesentlich entspannter und mein Geist ruhiger.

    Abenteuer Waldspaziergang

    Das Schöne ist, dass wir meistens genug Natur direkt vor unserer Haustür haben. Oft reichen ein paar Schritte oder Autominuten aus der Stadt heraus und wir haben massig Fotomotive zur Auswahl.

     

    Wir dürfen nur genauer hinsehen. Das fasziniert mich besonders an der Naturfotografie: Durch die Linse kann man den Ausschnitt so wählen, dass eine Komposition entsteht, die man beim Vorbeigehen gar nicht wahrnehmen würde. Die Einschränkung des Sichtfeldes lässt uns bewusster hinsehen und wahrnehmen, was DA ist. Und das ist eine ganze Menge. Ein normaler Waldspaziergang kann somit ein Abenteuer werden, dass uns noch lange im Gedächtnis bleibt.

     

    Wer sich mit Fotografie beschäftigt weiß, dass man sie erlernen darf, vor allem den technischen Teil. Selbst ein gutes Auge kann man sich antrainieren. Es gibt Tricks, wie den Goldenen Schnitt, die ein Bild für jeden Betrachter harmonisch oder spannend wirken lassen. Manchmal zählt es aber nicht, wie gut ein Bild ist, sondern was wir selbst damit verbinden und wie es entstanden ist. Mir macht die Aufnahme oft mehr Spaß als das eigentliche Ergebnis.

    Was gibt es beim Fotografieren in der Natur zu beachten?

    • Sei still: Konzentriere deine Sinne nur auf das Sehen und Beobachten. Versuche zu schweigen, wenn du in Begleitung bist. Auch deinen Verstand darfst du zur Ruhe bringen. Keine Sorge – wenn du dich auf das Entstehen eines Bildes konzentrierst, dann passiert das meist von ganz allein.
    • Gehe nah ran: Viele Bilder wirken besser, wenn wir uns auf das eigentliche Motiv konzentrieren und so nah wie möglich mit der Kamera herangehen. Es macht einen großen Unterschied, wie weit du entfernt bist. Bei Tieren solltest du langsam und ruhig sein, um sie nicht zu verschrecken.
    • Sei geduldig: Vor allem bei beweglichen Motiven gehört etwas Geduld dazu, um den richtigen Zeitpunkt zu erhaschen. Auch bei Wind oder einer ungünstigen Lichteinstrahlung gilt es lieber abzuwarten bis sich z.B. eine Wolke vor die Sonne schiebt. Was sich bewährt hat, ist die Serienbildfunktion. So macht die Kamera viele Bilder schnell hintereinander und nachher suchst du dir das Beste aus. Auch kann ein Stativ nützlich sein, vor allem, wenn nicht ausreichend Beleuchtung vorhanden ist.
    • Achte auf Details: Details wirken meist spannender als das große Ganze. Ein Baum ist nicht nur in Gänze zu betrachten. Probiere es aus und suche dir einen Teil des Baums, eine Wurzel, die mit Moos bedeckt ist oder ein einzelnes Blatt, was dich gerade anspricht. Makrofotografie lässt die kleinen Dinge groß erscheinen. Achte darauf eine große Blende zu wählen. Damit bekommst du den Hintergrund unscharf und dein Motiv im Vordergrund kommt richtig schön zur Geltung.
    • Wechsel die Perspektive: Ich liebe Bilder, die aus ungewöhnlichen Perspektiven fotografiert sind. Wenn du immer nur auf Augenhöhe mit den Dingen bleibst, dann sehen deine Bilder alle ähnlich aus. Steige auf eine kleine Anhöhe oder geh in die Hocke und teste mal aus, wie sich das gleiche Motiv in der Wirkung verändert. Oft sind die außergewöhnlichsten Bilder die interessantesten.

    Ich verspreche dir, dass du die Zeit schnell vergessen wirst. Meistens bin ich hoch konzentriert beim Fotografieren in der Natur. Es bereitet mir die allergrößte Freude, wenn ich mich ganz darauf einlasse. Und die innere Anspannung lässt dadurch automatisch nach. Es geht nicht darum, das perfekte Bild zu kreieren, sondern den Augenblick und die Ruhe zu genießen.

    Nachhaltige Entspannung

    Gerne nutze ich das Fotografieren in der Natur als Quelle für Ideen und Inspirationen. Die Verbundenheit mit der wunderbaren Pflanzen- und Tierwelt, die ich in der Stadt nicht habe, lässt mich nach ein paar Minuten automatisch aufatmen und bringt das Kopfkarussell zum Stillstand. Die frische Luft, der Wind, der mir um die Nase pustet und die Bewegung inmitten von vielen Formen und Farben zaubern mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

    Es ist eine wichtige Pause, die wir uns öfter nehmen sollten. In Verbindung mit der Kamera ist es eine wunderbare Möglichkeit nachhaltige Erinnerungen zu schaffen. Zu Hause kannst du dir dein schönstes Bild als Bildschirmschoner auf dem PC oder Tablet einrichten oder du lässt auf dem Desktop eine Bildergalerie durchlaufen. Ich speichere mir ein gelungenes Bild gerne als Hintergrund auf meinem Handy ab.

    Beim Betrachten merke ich, wie ich mich wieder an den Moment der Aufnahme erinnere und zu träumen beginne. Natürlich kannst du dir deine Lieblings-Bilder auch ausdrucken und aufhängen oder auf den Schreibtisch stellen. Besonders grüne Farben wirken auf uns beruhigend und fördern die Gelassenheit, die uns in stressigen Situationen oft fehlt.

    Naturfotografie für Ruhe und Entspannung

     

    Ich wünsche dir viel Freude beim Fotografieren in der Natur und der damit verbundenen Entschleunigung.

    Die Bloggerin Bianca Grams ist achtsam und mit wachen Augen in der Natur unterwegs.

    Zu ihrem kreativen Blog geht es hier:  lebe-kunterbunt.de

     

     

    Text: Bianca Grams. Bildmaterial: Bianca Grams, Gabriele Hoch.

    Infos anderer Art für mehr Ruhe und Entspannung: https://karinwiessmann.de/das-abenteuer-wald-liegt-vor-der-haustuer/